Modul 1: Rechtsextremismus in Niedersachsen
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Die Teilnehmer/innen kennen nach dem Modul 1 die Codes und Symbole der rechtsextremen Szene.
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Die Teilnehmer/innen kennen Anlaufstellen bzw. Ansprechpartner in ihrer Region und in Nds. für den Umgang mit rechtsextremen Erscheinungen.
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Die Teilnehmer/innen kennen grundlegende Theorien zum Rassismus.
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Die Teilnehmer/innen kennen das Konzept Hate Crime und können dieses für die Situation in Nds. Einschätzen.
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Die Teilnehmer/innen kennen das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.
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Die Teilnehmer/innen kennen einschlägige Extremismustheorien und in der Lage, diese auf die aktuelle Situation in Niedersachsen einzuschätzen.
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Erkennung von Codes und Symbole der rechtsextremen Szene, strafrechtliche Einordnung, Kleidungsmarken, Zahlencodes, Musik; Aktion Zivilcourage: Das sieht verboten aus
Ursachen und Erscheinungsformen von Rassismus, Rassismus als Antisemitismus, R. als kulturelle Differenz; Nora Räthzel: Rassismustheorien
Welche Rolle übernehmen Eltern für den Ausstieg junger Menschen aus der rechtsextremen Szene; Olaf Lobermeier: Rechtsextremismus und Sozialisation
Syndrom GMF: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Abwertung von Langzeitarbeitslosen, Abwertung von Menschen mit Behinderungen, Abwertung von Obdachlosen, Islamophobie, Etabliertenvorrechte, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus; Wilhelm Heitmeyer: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Zusammenhang von Rechtsextremismus und Gewalt, Erklärungsansätze für Rex: Theorem sozialer Desintegration, Dominanzkulturthese, konflikt- und subkulturtheoretisches Modell; Kurt Möller: Gewalt und Rechtsextremismus
Funktion des Extremismusbegriffs, Extremismus und empirische Forschung; Gero Neugebauer: Extremismus
Sozialpsychologischer Ansatz (Vorurteile, und Gewalt in situativen Kontexten), Multikausaler Ansatz, Wie entstehen Vorurteile und Stereotype? Marc Coester: Theoretische Erklärungen der hate crimes in den USA
Analyse den GMF-Syndroms für Niedersachsen; Beate Küpper: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Niedersachsen
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Modul 2: Viktimisierung bei Hassverbrechen
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Sozialkultureller Zusammenhang:
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Die Teilnehmer/innen kennen die Ursachen von politisch-motivierten Verbrechen.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Bedeutung des Begriffs "Opfer" im geschichtlichen Kontext.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Gründe für den Mangel an Bewusstsein für Opferbedürfnisse.
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Die Teilnehmer/innen kennen bestehende Klischees und Vorurteile gegenüber Opfern.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Rolle des Opfers im Justizsystem.
Viktimologische Theorien:
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Die Teilnehmer/innen kennen die aktuellen Theorien zur Opferwerdung (direkte/indirekte Opferwerdung; stellvertretende Viktimisierung).
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Die Teilnehmer/innen kennen die Besonderheiten der Opferwerdung bei Hassverbrechen.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Interaktionsdynamik bei Viktimisierungen.
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Die Teilnehmer/innen kennen Ansätze der Täter/Opfer-Kommunikation.
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Die Teilnehmer/innen kennen unterschiedliche Grade von Verletzlichkeit (Vulnerabilität) der Opfer sowie weitere physische und psychische Folgen bei Hate-Crime-Opfern.
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Die Teilnehmer/innen kennen unterschiedliche Grade bezüglich der Wahrscheinlichkeit, Opfer zu werden.
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Die Teilnehmer/innen wissen, dass unterschiedliche Schäden aus unterschiedlichen Opferinteressen resultieren.
Bewältigung von Opfererfahrungen
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Die Teilnehmer/innen kennen Theorien zur Bewältigung von Opfererfahrungen.
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Die Teilnehmer/innen kennen Grundzüge der Entstehung und Entwicklung von Traumata.
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Die Teilnehmer/innen kennen Symptome von Traumata.
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Die Teilnehmer/innen sind in der Lage, Traumata zu klassifizieren.
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Die Teilnehmer/innen kennen Ansätze der Trauma-Therapie.
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Historische Entwicklung des Opferbegriffs; Hans-Joachim Schneider: Viktimologie. Wissenschaft vom Verbrechensopfer, Gerhard Botz: Opfer/Täter-Diskurse
Bewältigungsforschung: Psychoanalytische Konzeptionen, Stresskonzeptionen, Klassifikation von Bewältigungsverhalten, Funktion von Bewältigung; Jörg Schumacher/Konrad Reschke: Theoretische Konzepte und empirische Methoden der Bewältigungsforschung
Formen von Bewältigung (Vermeidung, assimilative Bewältigung, Akkommodative Bewältigung; Rainer Strobl/Werner Greve: Soziale und psychische Bewältigung von Krisen und Bedrohungen: Argumente für einen interdisziplinären Ansatz
Klassifikation von Opfererfahrungen (direkte/unmittelbare vs indirekte Viktimisierung; Instrumentelle/kollektive Viktimisierungen); Rainer Strobl, Olaf Lobermeier und Andreas Böttger: Verunsicherung und Vertrauensverlust bei Minder-heiten durch stellvertretende und kollektive Viktimisierungen
Die Rolle des Verhaltens für die Opferwerdung; Andreas Böttger/Olaf Lobermeier/Rainer Strobl: Interaktive Viktimisierung und rechtsextremistische Macht
Opferreaktionen nach Hate Crime-Übergriffen; Olaf Lobermeier/Andreas Böttger/Rainer Strobl: Viktimisierung und (Des-) Integration
Bedürfnislagen von Opfern, Auswirkungen von Viktimisierungen, soziale Konsequenzen, Verarbeitungsprozesse nach Viktimisierungen, Copingmodelle, Sekundäre Viktimisierung; Ute Ingrid Haas/Olaf Lobermeier: Viktimologische Theorieaspekte
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Modul 3: Beratung und Unterstützung von Opfern rechtsextremer Gewalt
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Opferhilfestandards
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Die Die Teilnehmer/innen kennen die Standards der Opferberatung.
Beratungstechniken
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Die Die Teilnehmer/innen kennen grundlegende kommunikative Methoden der Krisenintervention.
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Die Teilnehmer/innen sind sich bewusst über ihre eigene Einstellung gegenüber Opfern.
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Die Teilnehmer/innen sind in der Lage, sensibel mit Opfern umzugehen.
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Die Teilnehmer/innen sind in der Lage, ein empathisches Gespräch mit Betroffenen zu führen.
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Die Teilnehmer/innen kennen das Konzept der aufsuchenden Opferberatung.
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Die Teilnehmer/innen sind in der Lage, Opferberatung (sub)kultursensibel durchzuführen.
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Die Teilnehmer/innen kennen Ansätze zur Sensibilisierung der kommunalen Öffentlichkeit im Hinblick auf Hate-Crime-Verbrechen.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Grundlagen der Mediation.
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Opferhilfestandards der ado
Was sind Ziele einer Beratung? Was ist in der Beratungssituation zu vermeiden? Welche Haltung sollte der/die Berater/in einnehmen? Checkliste für die Beratungsarbeit
Dimensionen interkultureller Kompetenz; Georg Auernheimer: Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz
Systematisierung verschiedener Haltungen in der Beratung und Reflexion der eigene Erfahrungen
Erfahrungen aus der Beratungsarbeit der ostdeutschen Beratungsstellen; Grundlagen der aufsuchenden Arbeit
Umgang mit Traumata und posttraumatischen Belastungsstörungen in der Beratung
Möglichkeiten zur Sensibilisierung der kommunalen Öffentlichkeit; Oliver Schubbe: Bifokale Traumatherapie
Opferentschädigungsgesetz und weiterführende Opfer- und Verletztenrechte (Rahmenbeschluss des Rates der Europäischen Union vom 15. März 2001 über die Stellung des Opfers im Strafverfahren, StGB, StPO, Gerichtsverfassungsgesetz (GVG), Nebenklageverfahren gem. BGB)
Einführung in die Mediation; Susanne Kirchhoff/Kati Zenk: Möglichkeiten und Chancen von Mediation in der Prävention
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Modul 4: Qualitätssicherung in der Arbeit mit Opfern
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Die Teilnehmer/innen kennen den Stand zur Professionalisierungsdebatte zum Berufsbild Opferhelfer.
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Die Teilnehmer/innen kennen die Methoden und Notwendigkeiten der Qualitätssicherung in der Opferberatung.
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Die Teilnehmer/innen kennen grundlegende Methoden der Selbstevaluation und sind in der Lage, diese auf die Opferberatung anzuwenden.
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Die Teilnehmer/innen sind in der Lage strategische Netzwerke für die Arbeit aufzubauen.
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Die Teilnehmer/innen kennen andere soziale Dienste im Hinblick auf die Versorgung von Opfern.
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Professionalisierung und Berufsbild Opferhelfer; Ute Ingrid Haas/Olaf Lobermeier: Opferschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Notwendigkeit von Qualitätssicherung, Methoden der Selbstevaluation, Instrumente zur Durchführung selbstevaluativer Maßnahmen; proVal: Handbuch Evaluation und Qualitätsentwicklung
Überblick über die Hilfestrukturen und Anlaufstellen für Opfer in Niedersachsen
Was ist beim strategischen Aufbau von Netzwerken zu beachten; Rainer Strobl/Olaf Lobermeier: Netzwerke für eine attraktive demokratische Struktur.
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